In der Ratsfraktion des EBB herrschen immer noch Enttäuschung und Verärgerung über das Verhalten der Tierschutz-Partei bei den Ratsentscheidungen über die Besetzung der Organe städtischer Gesellschaften und Beteiligungen.
Fraktionschef Kai Hemsteeg macht keinen Hehl daraus, dass es im Vorfeld Absprachen zwischen den Fraktionen von EBB und FDP sowie der Ratsgruppe Tierschutz über eine gemeinsame Listenverbindung gegeben habe.
Es sei völlig legitim und in der politischen Praxis auch nicht unüblich, auf diese Weise bei der Vergabe der einzelnen Positionen nach den Grundsätzen der Verhältniswahl eine bessere Platzierung zu erreichen.
Davon hätten letzten Endes alle drei Beteiligten profitiert.
„Doch erst nachdem alles bereits in trockenen Tüchern schien, will Essens „oberster Tierschützerin“ Frau Dr. van Heesch-Orgass kurz vor Toresschluss die positive Einstellung der FDP zur Jagd und Jägern bemerkt haben und hat deshalb kurzerhand ihr Heil in einem fadenscheinigen Bündnis mit der SPD, den Linken und der PARTEI gesucht. Diese Unzuverlässigkeit sitzt tief, denn so geht man einfach nicht miteinander um“, verschafft Hemsteeg seiner Verärgerung Luft und spart nicht mit Kritik an seiner Verhandlungspartnerin.
„Damit hat sich die Tierschutz-Partei eindeutig von den Grundregeln des politischen Anstandes verabschiedet.“
Nach seiner Vermutung sei dies nur mit der Jagd nach lukrativen und einflussreichen Sitzen und Mandaten zu erklären. Wer allerdings den Tierschutz als Feigenblatt für das Gerangel um politische Posten und Funktionen missbraucht, mache sich nicht nur unglaubwürdig, sondern bestätige einmal mehr das Wort von Bertold Brecht „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“
Und ausgerechnet die Essener Tierschutzpartei outet sich als politische Allesfresserin und ist sogar bereit Kröten zu schlucken, um Sitz und Stimme in den Gremien der städtischen Beteiligungsgesellschaften zu ergattern.
„Schamloser geht es nicht“, lautet Hemsteegs bissiger Schlusskommentar, in dem er zugleich die vertrauensvolle und zuverlässige Zusammenarbeit mit FDP-Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß hervorhebt.