ESSENER BÜRGER BÜNDNIS bezweifelt Rückgang der Straftaten im Essener Norden
„Wohlbehagen statt Unbehagen in der Innenstadt“
Das ESSENER BÜRGER BÜNDNIS – FREIE WÄHLER (EBB-FW) bezweifelt den in der Polizeistatistik ausgewiesenen Rückgang der Straftaten im Essener Norden, speziell in Altenessen. „Zum einen gibt es, wie die Polizei selbst einräumt, noch keine eigene Auswertung für den Essener Norden, zum anderen bestätigt die subjektive Wahrnehmung der Altenessener Bevölkerung genau das Gegenteil“ relativiert der ordnungspolitische Sprecher des EBB Wilfried Adamy die gestern veröffentlichten Zahlen.
Außerdem sei zu berücksichtigen, dass im Vergleich zur Sollstärke mittlerweile 300 Polizisten weniger im Essener Stadtgebiet im Einsatz seien. Es liege auf der Hand, so Adamy weiter, dass weniger Polizisten auch eine entsprechend geringere Anzahl von Ermittlungsverfahren und somit auch weniger aufgedeckte Straftaten zur Folge haben. Insofern sei die Polizeistatistik an einigen Stellen verwässert und biete keine verlässliche Grundlage für eine realistische Bewertung der Lage in Altenessen.
Ähnliches gelte für bestimmte Bereiche im Essener Osten. Dort seien bedrohliche Anzeichen für entstehende Unruheherde und Angstorte erkennbar. Ein besonders sensibles Gebiet sei der Raum rund um das Hörster Feld. Darüber hinaus seien bestimmte Gruppierungen mit Aktivitäten im Drogengeschäft im Steeler Stadtteilkern auffällig. Hier bedarf es neben einer gezielten Präventionsarbeit auch deutlicher Signale der Strafverfolgung, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Diese Leute gefährden ein friedliches gesellschaftliches Miteinander. „Sie sind uns nicht willkommen“ lautet Adamys kurze aber deutliche Ansage.
Jeder Art der negativen und abschreckenden Szenebildung müsse nach Auffassung der EBB-FW-Fraktion mit Entschlossenheit entgegengetreten werden. Wilfried Adamy lässt keinen Zweifel: „Wir werden in Essen keinen einzigen Angstort akzeptieren.”
Eine Gesamtbetrachtung erfordere nach Adamys Auffassung auch einen Blick auf die Essener Innenstadt. Seit Jahren ist nach Beobachtung des EBB-FW festzustellen, dass sich die gesellschaftliche Mitte Stück für Stück aus der Innenstadt zurückzieht. Dadurch entstehe für die organisierte Täterschaft quasi ein rechtsfreier Raum, der Nährboden für kriminelle Aktivitäten sei. Diese Entwicklung schüre die Ängste der Bevölkerung und forciere den Rückzug aus der City zusätzlich. Dadurch entstehe eine Spirale des Verderbens, die es mit aller Entschiedenheit zu verhindern bzw. zu durchbrechen gelte. Der Charakter der Essener City müsse in der Zeit nach den Kontaktbeschränken durch die Corona-Pandemie wieder mehr Aufenthaltsqualität bieten. Hierzu zählen neben einer Belebung durch Einzelhandel und Gastronomie insbesondere Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit. Schließlich fahre kaum ein Bürger mit einem subjektiven Unsicherheitsgefühl in „die Stadt.“ „Wir müssen Wohlbehagen statt Unbehagen schaffen“ so Adamys Credo. Dies könne nur gelingen, wenn Polizei, kommunaler Ordnungsdienst, Essen Marketing und Politik Hand in Hand arbeiten