Wohnmobil-Tourismus in Essen: Stadt verpasst erneut Chance – EBB-FW fordert mehr Engagement
Der aktuelle Pressebericht der WAZ („Wohnmobil-Touristen lässt Essen (noch) links liegen“, 02.04.2025) zeigt deutlich, dass Essen erheblichen Nachholbedarf bei der Infrastruktur für Wohnmobil-Reisende hat. Ratsherr Joachim Kluft (EBB-FW) kritisiert: „Es ist ernüchternd, dass die Stadtverwaltung trotz unseres Antrags vom Mai 2024 noch immer nicht die notwendigen Maßnahmen ergriffen hat, um dem steigenden Bedarf an Wohnmobilstellplätzen gerecht zu werden. Wohnmobiltouristen spielen eine wichtige Rolle in unserer aufstrebenden Tourismusbranche in Essen. Wir müssen hier endlich mit unseren Pfunden auf Zollverein und am Baldeneysee wuchern. Essen kann mehr als die kümmerlichen Stellplätze, die bisher angeboten werden.“
Der Antrag des EBB-FW vom 02. Mai 2024 zielte auf die Schaffung von Wohnmobil-Stellplätzen mit entsprechender Infrastruktur insbesondere im Umfeld des UNESCO-Welterbes „Zollverein“ ab. Der Antrag begründet klar: „Der Trend nach Reisen mit dem Wohnmobil ist ungebrochen. Die Zulassungszahlen haben sich seit 2017 verdoppelt. Diese Art des Tourismus entwickelt sich überproportional und stellt somit einen Bestandteil zur Stärkung der regionalen Wirtschaft dar.“ Weiter hieß es im Antrag: „Durch die Anwesenheit von Touristen in Wohnmobilen findet weiterhin auch ein gewisses Maß an sozialer Kontrolle statt, die entsprechenden Plätze wirken belebt”.
Viele Ruhrgebietsstädte haben das bereits erkannt. So hat die Stadt Gelsenkirchen in erreichbarer Nähe zum Weltkulturerbe Zollverein einen Stellplatz errichtet und schöpft diesen Mehrwert ab.“
Die WAZ berichtet hingegen, dass die Stadt Essen aktuell nur fünf Stellplätze an der Baedekerstraße anbietet, deren Zustand und Lage vielfach als unzureichend kritisiert werden. Der Dachverband der Wohnmobilisten hält 30 bis 40 Stellplätze für angemessen – ein Ziel, das von der Stadt bisher ignoriert wurde.
Joachim Kluft abschließend: „Essen darf die wirtschaftlichen Chancen durch Wohnmobiltouristen nicht länger verschenken. Wir fordern die Verwaltung erneut auf, zügig attraktive Wohnmobilstellplätze zu schaffen und bestehende Standorte nachhaltig zu verbessern.“